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Verkehr (t) in Portugal

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Nun bin ich seit etwas mehr als einer Woche wieder in Deutschland, habe meine Ohr-OP gut überstanden und beginne nun mit den Reiseberichten aus Portugal, wo ich mich zu letzt aufgehalten habe. Richtig muss es natürlich heißen Lissabon und Umland, wobei ich schon meine, mir auch hier einen guten ersten Überblick über Land und die Leute verschafft zu haben. Bevor ich mich aber nun nach und nach über die Kunst und Kultur, die Museen und andere Highlights auslassen werde, möchte ich erst einmal die Chance nutzen und etwas allgemeines über dieses Land, welches ich bis lang noch nie in meinem Leben besucht hatte, zu schreiben. Portugal hat eine Fläche von etwas mehr als 90.000 Quadratkilometer und zählt etwas mehr als 10 Millionen Einwohner von denen fast eine halbe Millionen in der Hauptstadt Lissabon leben. Lissabon hat, was die Einwohnerzahl schon zeigt, einen dörflichen, überschaubaren Charakter, wie zum Beispiel auch Edinburgh im schönen Schottland. Trotzdem ist Lissabon eine pulsierende europäische Metropole in der es sehr viel zu entdecken gibt.

Bin ich wirklich im Süden?

Ein spannender Moment ist es immer wieder, wenn man den Flieger verlässt und sich ein Taxi zur Unterkunft nimmt. Denn so hat man in kürzester Zeit schon einen Plan davon, wie die wirklichen (Verkehrs)-Regeln im Land funktionieren. 01-lisboa-sonne-6227.jpgIm Süden Europas wirkt dies oftmals etwas chaotisch, um es einmal mit Vorsicht auszudrücken. Ganz anders war der erste Eindruck in Lissabon, der sich auch über die Zeit des Aufenthaltes bestätigen sollte. Alles verlief sehr gesittet, keine Dauerhupkonzerte, keine durchdrehenden Reifen oder Fahrmanöver bei denen man sich fragt, ob man die Unterkunft überhaupt jemals lebend erreichen wird. Somit stellte sich bald schon die Frage, ob man wirklich auf der iberischen Halbinsel im Süden Europas unterwegs ist oder vielleicht völlig verkehrt sei. Diese Frage beantwortete aber letztendlich auch das Wetter. Waren es beim Start in Köln noch saftige Minusgrade mit Schneefall, gab es hier Sonnenschein bei fast 17 Grad Celsius und genau hier von habe ich mich erst einmal völlig blenden lassen. Ich war nun wirklich oft genug, auch zu dieser Jahreszeit, auf der iberischen Halbinsel unterwegs und auch die europäische Atlantikküste ist mir nicht wirklich fremd. Somit hätte mich das was folgte, wirklich nicht im Ansatz wundern sollen.

Länder, wie eben auch Portugal, sind von eigentlich allem her auf warmes bis heißes Klima eingerichtet und nicht wirklich auf Kälte vorbereitet. Nach zwei Tagen war dann auch Schluss mit dem Traumwetter und es pendelte sich bei Dauerregen 02-lisboa-regen-7043.jpgund 6 bis 10 Grad Celsius ein. Natürlich führt so etwas bei mir zu absolut erschwerten Arbeitsbedingungen, denn optimales Photowetter ist irgendwie anders. Es gab aber noch weitere Probleme, denn durch die eben geschilderte Wetterausrichtung des Landes ist hier nichts wirklich dicht oder sonderlich geheizt. Dies bedeutet man hat es natürlich noch immer wesentlich wärmer, als es in den letzten Wochen in Deutschland war aber man kam auch nur ganz selten über die 10 Grad Celsius hinaus, egal ob drinnen oder draußen. Zum Glück verfügte das Hotel über eine Klimaanlage, die man dann allerdings permanent auf Vollgas laufen lassen musste, um sich zu mindestens für einige Stunden aufzuwärmen. Dies ging allerdings massiv auf die Augen und das allgemeine Wohlbefinden. Das Bad konnte man gar nicht heizen, was auch nicht unüblich für solche Gegenden ist. Allerdings macht duschen bei meist mangelndem Warmwasser, diesen Zustand auch nicht wirklich angenehmer. Auch wenn es unschlagbar preiswert war und sehr zentral oberhalb des wichtigen Verkehrsknotenpunktes Marques de Pombal gelegen war, kann ich das Hotel Joao XXI. wirklich niemandem empfehlen, um nicht zu sagen, dass ich eher davor warne.

Eine Katastrophe kommt selten alleine

Bis auf diese Details, war das Hotel aber fast in Ordnung. Es war sauber, der Service war eigentlich auch ganz in Ordnung und das Frühstück war dem Preis im positiven Sinne auch angemessen. Ein klarer Minuspunkt war aber noch das Bett in 03-lisboa-hotel-joao-xxi-6352.jpgdem man nach zwei Stunden spätestens wieder aufstehen musste, da einem alle Knochen weh taten. Hier ist positiv anzumerken, dass dies auch etwa die Zeit war, nach der sich die Klimaanlage abgeschaltet hatte und man diese so oder so wieder anwerfen musste, um nicht zu erfrieren. All dies kann man durchaus als erschwerte Bedingungen eines solchen Turns verbuchen, allerdings weiß man auch, dass eine Katastrophe selten allein kommt. Nun habe ich mich aus alter Tradition heraus natürlich auch auf diese Reise bestens mit einem Handtuch vorbereitet aber auch dies half nicht viel. Nach gut der Hälfte der Zeit gab, nach noch nicht einmal 100.000 Photographien, der Zoom der Hauptkamera den Geist auf. Das ärgerliche dabei war, dass wir vor der Tour, bei der natürlich auch diesmal wieder Britta dabei war, überlegt hatten genau diese Kamera zu ersetzen. Auch hier konnte man natürlich etwas positives in der Form hineininterpretieren, dass das Wetter ausgiebig Shootings im Freien so oder so nur sehr schwer möglich machte. Wirklich befriedigend, war dies alles nicht.

Portugal zählt zu den ärmeren Länder in Europa und vor allem auch in der Europäischen Unionen (EU) und dies merkten wir auch direkt als wir vom nordwesten her über Benfica den Flughafen anflogen. Benfica, das waren vor Jahrzehnten noch 04-lisboa-benfica-colombo-6309.jpgeinige Bauernhöfe und jetzt reiht sich dort schon seit einigen Jahrzehnten ein Wohnsilo an das nächste, was auf Anhieb einen erschreckenden ersten Eindruck hinterlässt. Wenn man ein wenig in der Stadt unterwegs war, weiß man all dies allerdings ganz anders einzustufen, da die Highlights der Stadt doch sehr punktuell gesetzt sind aber daher nicht minder interessant und spannend sind und dies gilt letztendlich nicht nur für Benfica, wo es eine der mächtigsten Shoppingmalls der iberischen Halbinsel gibt. Hier erstreckt sich auf drei Etagen und über 400.000 Quadratmeter ein Konsumtempel mit über 400 Geschäften, Restaurants etc. und dies genau gegenüber dem Stadion des portugiesischen Kultfußballclubs Benfica Lissabon. Alles in allem klingen diese ersten Zeilen über Portugal nicht allzu einladend, allerdings ging es in diesem Reisebericht mehr um Problematiken wie Wetter, Hotels oder Kameras aber nicht wirklich um die Stadt und das sich hier ein Besuch wirklich lohnt, wird man bald schon verstehen, wenn hier über die Highlights, die die portugiesische Hauptstadt natürlich zu bieten hat, berichtet wird. Seit gespannt, denn es werden noch viele Highlights folgen, die zeigen warum es auch hier letztendlich sehr schön war.


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